Zeitumstellung. Es ist dunkel, wenn wir zuhause ankommen. Ich & mein Gefühl. Man kann es nicht beschreiben, es ist das Gefühl, wenn die Freude über die hell beleuchtete Orte und die Vorfreude auf die zahlreichen Weihnachtsmärkte in eine tiefe Dunkelheit hineingleitet.
Langsam, aber sicher gehen alle Lichter aus, es scheint als würde der MP3-Player absichtlich traurige Lieder rausspucken, weil er die Dunkelheit spürt.
Der Heimweg ist nicht allzu lang und trotzdem sind es 10 Minuten alleine in der Finsternis. Würde der Himmel nicht von Wolken bedeckt sein, würden wir Sterne sehen und uns vielleicht freuen. Der sichelartige Mond würde zwar wenig Licht spenden, aber er würde.
Ich denke nach. Über alles ein bisschen, vielleicht am meisten über die Einsamkeit. Es ist als würde mich mein Gefühl umarmen, um nicht ganz verloren dazustehen. Es umklammert die Beine, lässt einen nicht so nachhause eilen. Was würde schon auf einen warten, fragt es ganz sanft und leise. Ich schweige, um nicht antworten zu müssen, dass es keinen gibt, der wartet.
Es ist noch nicht kalt, man kann sich Zeit lassen. In der Ferne kann ich die Umrisse meines Lieblingsbaumes erkennen, die Leiter noch immer an ihn angelehnt. Die Gedanken schweifen zu Menschen, deren Schulter ich öfter zum Anlehnen brauchen würde. Es wird mir wehmütig ums Herz, denn es ist erst Donnerstag. Es kann noch lange dauern, bis ich meinen Baum wieder in der Nähe haben würde. Wut, Enttäuschung und unendliche Traurigkeit kämpft sich in mir hoch, selbst mein Gefühl kann es nicht wegdrücken.
Ich komme an der Haustüre an, ich schalte das Licht an. Es wird mir heller ums Herz, ich suche den Schlüssel. Auch wenn ich ihn nicht gleich finde, es dauert keine Minute, bin ich in meinem Zuhause. Ich sehe mich um, kleine Wesen kommen auf mich zugestürmt und ich antworte meinem Gefühl, es wartet doch jemand auf mich.