Heute ist wohl kein schöner Tag. Nicht von Gefühlen her, auch nicht von irgendwelchen Ereignissen abhängig. Es ist nur einfach kein schöner Tag, hier in meinem Wohnort. Es ist den ganzen Tag über etwas nebelig gewesen, eigentlich ist Nebel irgendwie toll. Aber auch nur irgendwie. Heute mochte ich den Nebel nicht, es war dunkel als ich das Haus verlassen habe. Jetzt schüttet es wie aus Eimern. Ich weiß das, nicht weil ich das Fenster geöffnet habe, sondern weil ich den Hund in den strömenden Regen hinausgelassen hab & er komplett nass wieder herein gekommen ist.
Es ist eindeutig Herbst. Die bunten Blätter wirken im Nebel so farblos, die ganze Umgebung beschränkt sich auf dich. Rund um deine Person ist nicht viel, bis auf eine triste Straße, vielleicht noch etwas Wegrand. Man ist auf sich allein gestellt, irgendwo mitten im Herbstnebel. Mit seinen Gedanken, Gefühlen allein, draußen.
In meinem Kopf ist auch Herbst, die bunten Blätter, die den Sommer wiederspiegeln, fallen ab. Die Gedanken und Erinnerungen verblassen im Nebel, während man nicht klar denken kann. Der Nebel ist überall, in meinem Kopf und in meinem Handeln. Nichts ist klar erkennbar, nichts ist so farbenprächtig wie normal. Und trotzdem ist es wunderbar, es ist ruhig, der Wind der Gedanken bläst mal sanft, mal stark & niemand bewertet einen.
Die Ereignisse dazu sind nicht mal im Entferntesten relevant. Höchstens, dass die neuen kleinen Kätzchen nicht in diese graue Zeit passen. So unschuldig, bunt und lustig rennen sie durchs Haus, vielleicht in Vorfreude auf ihren ersten Schnee. Ich denke, ihre Eltern haben es ihnen gesagt, so überdreht wie sie sind. Ist natürlich nur ein Hirngespinst, aber schön zu denken. Ich liebe es, sie anzusehen – aber wer nicht? Solche sorgenfreie, junge Geschöpfe sind etwas Wunderbares. Und sie passen absolut nicht in den Herbst. Aber was solls.