Auf einmal ist er da. Dieser kleine Stich in der Brust, wenn man plötzlich bemerkt, dass es einfach nicht mehr die selbe Freundschaft ist, die einen mal verbunden hat. Wenn es von einer Seite nur noch Gleichgültigkeit gibt oder einfach kein Lebenszeichen mehr. Es gibt Freundschaften, die lebt man so. Man meldet sich, wenn man sich melden will – man weiß, derjenige ist für einen da, egal wie lange man sich nicht gehört hat. Die, die mit weiten Entfernungen kämpfen müssen, weil jemand einfach zu weit weg ist, um sich einfach mal zu treffen. Ich nenne sie trotzdem Freunde. Weil es einfach so ist.
Und dann gibt es die Art Freundschaft, die eben nicht so funktioniert. Wo sich dann schnellstens herausstellt, ob die Freundschaft zu den Wahren zählt. Leider wird man hier oft enttäuscht. Man interpretiert etwas in Menschen hinein, das einfach nicht so ist. Man gibt seine ganze Kraft, diese Freundschaft aufzubauen – und doch ist es schlussendlich umsonst. Weil es einfach nur Zeitbekanntschaften sind. Es fällt manchmal schwer, damit zu leben. Weil man doch eine wahre Freundschaft wollte.
Ich schreibe solchen sentimentalen Blogeintrag nur, weil gerade Ferien sind. Es ist das beste Beispiel für diese Dinge. Man hört sich selten, fast nie. Vielleicht schreibt man sich mal per Facebook, was es so Neues gibt. Nur grob, ohne irgendwelche Details. Man geht dann im September wieder zur Schule und versteht sich wieder. Wie vorher, wie wenn es keine Zeit dazwischen gegeben hätte.
Es gibt jedoch diejenigen, mit denen man sich mehr als nur verstanden hat. Die man einfach schon ins Herz geschlossen hat. Mit denen man viele Momente geteilt hat, die für einen wichtig waren. Große Liebesgeschichten und andere Dinge, die eben für 16/17-Jährige wichtig sind. Dann plötzlich wird der Kontakt immer weniger, man sieht sich jeden Tag – und doch weiß man nichts mehr über den anderen, obwohl man vielleicht noch viel miteinander redet. Der Krater zwischen einem wird immer großer, die Interessen gehen unweigerlich auseinander. Man klammert sich an die Vergangenheit, sieht über Fehler hinweg und schluckt einfach, alles was es da draußen zum Schlucken gibt.
Irgendwann bemerkt man, das es einfach nicht mehr so geht. Man hat die Wahl – zwischen Streit & Ignoranz. Ignoranz der eigenen Gefühle. Ich entscheide mich für die Ignoranz. Weil Vergessen und Vergessen werden zum Leben gehört. Ein Aussortierprozess, der ganz natürlich ist. Und für immer anhält, in jeder Phase des Lebens.
Man muss nur damit leben können.