2015 war ein hartes Jahr. Das kann man schon mal so sagen, nur damit es raus ist. Es wurde viel gewünscht, einiges (schmerzlich) verloren und einiges gerade noch so davongerettet. Und trotzdem, lehrreicher war fast kein Jahr als dieses. Konfrontiert mit dem eigenen Perfektionismus, der immer da gewesenen Sorge um Was-Auch-Immer.
Die Tage sind ins Land gezogen, es ist Neujahr gewesen, wenn man pessimistisch denken würde, wäre eh der ganze Silvesterabend ein übler Vorbote für das neue Jahr, aber bringt das etwa Glück ins Leben? Bringt uns Pessimismus eigentlich weiter? Tut es weniger weh, wenn man das Unglück voraussieht? Das letzte Jahr hat mir mit der Faust ins Gesicht gezeigt, dass das nicht so ist. Es ist trotzdem höllisch, egal, ob man sich vorher freut oder nicht. Es tut nicht MEHR weh. Schmerz ist Schmerz. Aber Glück ist Glück, und es wird nicht weniger, der Moment des Glücks lebt immer noch da, wo er hingehört.
“When you complain, you make yourself a victim.
Leave the situation, change the situation or accept it. All else is madness.” Eckhart Tolle
Erkenntnis hin, Erkenntnis her – 2016 ist mein Jahr. Ich hab’ es mir selbst geschenkt. Und hier sind die Gründe:
1. Neujahrsvorsätze funktionieren oft nicht. Ich hatte einige, ein paar wurden erfüllt, einige nicht. Und eigentlich müsste ich andauernd auf die Liste gucken, damit mir all’ die Dinge wieder einfallen, die ich im Eifer des Gefechts herausgefunden habe. Deswegen: Ein Mantra für das ganze Jahr. Meines ist: “Say something!” Und das führt zu Punkt 2.
2. Ich bin mir selbst wichtig. Zumindest wichtiger als das Befinden von x-beliebigen Autoritätspersonen im Leben. Es muss mir nicht schlecht gehen, wenns in der Arbeit mal nicht so läuft. Ich bin nicht Chef, ich bin nicht selbstständig, ich trage meinen Teil zum Hamsterrad bei – ich brenne mich aber nicht aus, nur um dann noch mehr zu tun, weils ja “bei dir eh geht”. {beliebigen Grund einfüllen: Weil du ja noch keine Kinder hast, weil du noch so jung bist, weil, weil, weil, weil,…}
3. Ich suche mir die sozialen Kontakte aus, die ich haben möchte. Zeit für Freunde, für Gespräche und vielleicht auch Vergeben und Vergessen. Nur ich möchte es nicht machen, nur weil es die Welt so sieht. Man muss nicht mit der ganzen Welt auskommen, Akzeptanz und Toleranz und wenn nötig auch Abstand. Gilt auch für Familie.
4. Ich entscheide, was mir gut tut. Und nur weil halb (nein, dreiviertel) der Instagrampeople mit Fitnessgewand rumhüpft – ich mach es trotzdem nicht. Bewegung ist vielleicht wichtig, nicht aber Sport. Und schon gar nicht, wenn es mir dabei nicht gut geht. Ich tanze vielleicht lieber 15 Minuten wie irre durchs Haus oder trinke nur Tee statt Limo und du turnst vielleicht lieber 30 Minuten auf der Matte, verschmähst aber den heißgeliebten Kaffee mit Zucker nicht. Na, und?
5. Du teilst fast jedes Jahr mit jemanden, eines kann auch mal dir gehören. Zuerst bist du Kind, dann vor allem Schüler und Student, dann vielleicht neu in einer Beziehung und dann kommt schon Mutter/Vater, dazwischen hast du vielleicht den Luxus ein Jahr ohne wirklichen Plan durchzuleben, eines nur für dich. Und das wünsch ich mir für 2016. Eines, wo ich ein paar Dinge mache, vielleicht noch was lerne, was mir Spaß macht und einfach mal mit FREUDE das Jahr durchleben.
Vielleicht hast du auch Lust, dir ein ganzes Jahr zu schenken. Geht auch ab jetzt noch. 🙂